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Sternpatenschaft Urkunden

Wie und wo kaufe ich einen Stern?

Sie wollen einen Stern kaufen? Neben einer Liste mit alle Sternpatenschaften wird hier der astronomische Hintergrund zum Stern benennen erläutert.

So I offer this idea: every amateur-astronomy club should go into star-naming business!

Leif Robinson in Sky and Telescope Ausgabe September 2000

paying to name stars after loved ones is simply throwing money into a black hole

Consumer Affairs Commissioner Jules Polonetsky, 1998

Sternamen

Schon seit Urzeiten werden Sterne benannt, allerdings nur die hellsten. Um 1600 begannen Astronomen alle Sterne in Kataloge einzutragen und diese systematisch zu benennen. Aus "richtigen Namen" wurden einfache Katalogbezeichnngen, z.B. wurde aus Polaris (Polarstern) α Ursae Minoris (hellster Stern im Sternbild Kleiner Bär). Heute gibt es viele Kataloge und in jedem Katalog trägt jeder Stern einen anderen Namen. Für Betelgeuse (α Orionis) werden auch die Katalognamen HR 2061, BD +7 1055, HD 39801, SAO 113271 und PPM 149643 verwendet.

Trotz der Katalognamen haben die "richtigen" Sternnamen aus dem Altertum bis in unsere Zeit überdauert, allerdings in einer großen Vielfalt von Schreibweisen. 2016 hat die Internationale Astronomische Union damit begonnen, eine einheitliche Liste von Sternnamen zu erstellen. Zu den bisher vorwiegend arabischen Sternnamen kommen nun afrikanische, chinesiche, koptische, ..., Namen dazu. Sternnamen der Internationalen Astronomischen Union

Wie kann ich Stern kaufen?

Einige Firmen bieten Sterne zum Kauf an. Leider kann niemand einen Stern wirklich verkaufen, weil niemand einen Stern in "seinem Besitz" hat. (Stand ja noch niemand drauf, der lebend zurück kam! ;-)) Treffender als "Einen Stern kaufen" ist deswegen Sterntaufe oder Stern benennen. Mit dem Geld, das Sie bezahlen, unterstützen Sie eine astronomische oder soziale Einrichtung oder Sie mästen einen tüchtigen Geschäftemacher. Als "Gegenwert" erhalten Sie ein Urkunde, auf der Ihnen dieser Stern gewidmet wird. Oft gibt es eine Sternkarte mit den Namen aller Sternpaten, welche an einer geeigneten Stelle ausgestellt wird. Bei gutem Wetter können Sie dann einen Blick auf "Ihren Stern" werfen. Aber Sterne sehen sehr gleich aus - die Farbe und Helligkeit sind unterschiedlich!

Im Zeitalter der Sternkataloge mit vielen Millionen von Sternen können Sie sicher sein, daß Ihr Sternenname nie in der Wissenschaft benutzt wird. Schnöde Zahlen sind viel zu praktisch, als das sich die Forscher mit unhandlichen Namen beschäftigen. Wenn Ihr Name in einer wissenschaftlichen Publikation verwendet werden soll, müssen Sie etwas Außergewöhnliches leisten, z.B. Sie bezahlen die Erstellung eines kompletten Sternkataloges (einige Mio. €).

Gib es seriöse Sterntaufen? Ja, warum nicht, denn jeder der will kann einen Katalog erstellen und darum werben, dass dieser Sternkatalog von Astronomen genutzt wird. Sterne benennen und dann den Katalog geheim zu halten ist sinnlos, denn was soll ein geheimer Sternkatalog? Wer Sterne tauft sollte die Liste öffentlich machen, damit jeder sehen kann, dass der Stern nur einmal benannt wurde. Ein Beispiel dafür ist die Sternpatenliste der Nürnberger Astronomischen Gesellschaft.

Einfacher als die Benennung eines Sterns ist die Namensgebung bei Kleinplaneten und Komenten. Während Kometen nach ihren Entdeckern benannt werden, können die Entdecker von Kleinplaneten diesem einen Namen geben. Heute ist es schwierig geworden einen Kleinplaneten zu entdecken, denn die meisten Asteroiden werden von Roboterteleskopen entdeckt.

Und was kostet ein Stern?

Am ganzen Himmel gibt es nur 6000 mit dem bloßen Auge sichtbare Sterne. Von diesen Sternen sind in einer großen Stadt nur wenige hundert sichtbar sind. Ein schöner Stern ist also was richtig wertvolles. Dunkle Sterne gibt es schon für wenige Euro, die wenigen richtig hellen werden meist für über 1000€ verkauft. Auch einen Stern zu verkaufen kostet Geld. Bei Google kostet eine bezahlte Anzeige in der Suche bis zu 2€ und wenn man eine Sterntaufe vermittelt kann man bis zu 20% Provision bekommen. Dann muss das seriös sein ;-) !
Bei einen kommerziellen Sternbennener wird mit über 10000 Kunden geworben, die mit bloßem Auge sichtbare Sterne erworben haben. Nur wie geht das, wenn es davon nur 6000 gibt? Ach ja Sie bekommen 15€ Provision, wenn Sie einen Verkauf vermitteln. In Was kostet ein Stern? habe ich einen kleinen Preisvergleich zusammen getragen.

mir bekannte Sternenverkäufer, Patenschaftsvermittler,

Hier stehen nur Projekte, die das Geld für astronomische Projekte (Volksbildung oder Forschung) verwenden!

Keine Sternpatenschaft in Ihrer Nähe?

Die Johanneskirche in Erbach sucht 755 Sternpaten.
Wenn Sie Sterne zu unpersönlich finden gibt es noch Tierpatenschaften im Tierpark Berlin oder was totes aus dem Berliner Naturkundemuseum.

PS:

Auf den WWW-Seiten der Internationalen Astronomischen Union (IAU), der Organisation der Fachastronomen, gibt es eine Seiten zum Thema Buying Star Names, history of star names und Naming Stars.

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letzte Änderung am 10.03.2024

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